Die Kraft des erloschenen Vulkans in Waldbrunn spüren
Der Katzenbuckel ist mit seinen 626 Metern die höchste Erhebung im Odenwald. Dass an dieser Stelle einst heißes Magma seinen Weg suchte, ist heute nicht mehr zu erkennen. Wer an verbrannte Erde denkt, liegt falsch. Ganz im Gegenteil, der Katzenbuckel strotzt vor lebendiger Natur. Interessierte erfahren auf dem Lehrpfad mit dem wohlklingenden Namen »Weg der Kristalle« viele Informationen über die Entstehungsgeschichte des erloschenen Vulkans. Der Wanderweg führt vorbei an einem alten Steinbruch bis hin zu einem 18 Meter hohen Aussichtsturm. Vor der Besteigung – die sich allemal lohnt – ist es das turmförmige Antlitz, das begeistert. Wie bei einem Wehrturm strecken sich seine Zinnen gen Himmel.
Oben angekommen eröffnet sich eine faszinierende Panoramasicht über den Odenwald. Zudem können Besucher aus der Vogelperspektive gleich auf drei Bundesländer schauen. Denn der Katzenbuckel liegt im Dreiländereck von Baden-Württemberg, Hessen und Bayern. Wer versucht, die Länder mit Hilfe eines Kompasses genauer zu orten, erlebt ein kleines Wunder: Die Kompassnadel scheint zu spinnen. Doch das Instrument zum Anzeigen der Himmelsrichtungen ist nicht kaputt. Grund für das Phänomen sind die magnetithaltigen Gipfelgesteine. Was für eine Kraft! Und das, obwohl der Vulkan vor so langer Zeit ausgebrochen ist und seitdem ruht.
Dieser Ort ist ein Kraftort, an dem Menschen neue Energien sammeln können. Die erdigen Gerüche des Waldes, die frische Luft und das – nicht offensichtlich spürbare – Magnetfeld: Sie alle zusammen helfen, der Hektik des Alltags zu entfliehen. Alte Sorgen scheinen auf einmal winzig klein und die Aufmerksamkeit richtet sich auf die schönen, kleinen Dinge des Lebens. Wer noch etwas tiefer in den Odenwald eintaucht, entdeckt auf seiner Wanderung in Richtung Eberbach ein Wildgehege. Zum Krafttanken lädt auf dem Bergrücken eine Turmschenke ein und versorgt Besucher mit regionalen Speisen.